Gesundheitsregion fördert "Grafschafter Babylotsen"
Land Niedersachsen unterstützt Hilfen für junge Eltern mit 80.000 Euro
Die Geburt eines Kindes ist ein freudiges Ereignis. Doch nicht selten kommen mit dem neuen Erdenbürger Probleme auf die jungen Eltern zu, die sie ohne Hilfe kaum bewältigen können. Rat und Unterstützung soll künftig ein "Grafschafter Babylotse" bieten. Finanziert wird das Angebot des Jugendamtes und der EUREGIO-KLINIK durch Fördermittel der Gesundheitsregionen Niedersachsen. Das Land fördert das, auf eine Laufzeit von 18 Monate ausgelegte, Projekt auf Antrag der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim mit 80.000 Euro. "Wir freuen uns sehr, dass unser Antrag so schnell bewilligt wurde und wir dieses sinnvolle Vorhaben jetzt in die Tat umsetzen können", betont Landrat Uwe Fietzek. "Die erfolgreiche Zusammenarbeit des Jugendamtes mit der EUREGIO-KLINIK wird mit dem Projekt Babylotsen fortgesetzt. Hier zeigt sich auch, dass die Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim auf kommunaler Ebene ein wichtiger Motor zur Realisierung innovativer Projekte verschiedener Netzwerkpartner darstellt. Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft noch andere Projektinitiatoren aus dem Bereich der Gesundheitsprävention diesem positiven Beispiel folgen."
Initiator des Projekts sind die EUREGIO-KLINIK und das Jugendamt des Landkreises. Der Projektantrag wurde von der Gesundheitsregion des Landkreises erstellt, die den Antrag schließlich beim Land stellte. Das Projekt "Grafschafter Babylotsen - Frühe Hilfen für Eltern" sei eine sinnvolle Ergänzung zu den seit 2007 bestehenden Frühen Hilfen, erklärt Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier, und verweist auf das breite Netzwerk von Landkreis, Klinik, Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und weiteren Institutionen. "Deshalb freue ich mich sehr, dass unser gemeinsames Projekt als eines der wenigen durch das Land geförderten Projekten in Niedersachsen ausgewählt worden ist."
Ob eine Schwangerschaft geplant oder ungeplant ist, das Neugeborene erkrankt ist oder die Lebenssituation der Familie durch das Kind auf den Kopf gestellt wird: Viele Eltern benötigen niederschwellige Unterstützung, die ihnen Babylotsen bieten können. Dabei stehen Fragen wie "Wo gibt es Betreuungsmöglichkeiten für die Geschwister? Welche finanziellen Unterstützungen gibt es? Wer ist der geeignete Ansprechpartner, wenn das Kind krank ist? Wo bekomme ich Rat, wenn ich mich unsicher fühle im Umgang mit meinem Baby?" im Raum.
"Es gibt viele Hilfen, die betroffene Eltern nicht immer kennen. Aufgabe des Babylotsen ist es, einen einfachen Zugang zu diesen Angeboten zu schaffen", betont Dr. Jörg Langlitz, Chefarzt der Kinderklinik in der EUREGIO-KLINIK. „Wir möchten möglichst frühzeitig mit entsprechenden Angeboten ansetzen. Deshalb sei die Babylotsin innerhalb der EUREGIO-KLINIK bei der geburtshilflichen Abteilung angegliedert. Eine sehr wichtige Rolle spielen hierbei auch die niedergelassenen Gynäkologen, die für die werdenden Eltern in aller Regel die ersten Ansprechpartner sind" ergänzt Dr. Markus Jansen, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Natürlich ist das Angebot freiwillig und die Babylotsin unterliegt der Schweigepflicht. Ich hoffe, dass Eltern, die Beratungsbedarf haben, die Hilfe der Babylotsin annehmen werden."
„Der erste Startschuss ist mit der Förderzusage gegeben. Um zeitnah mit dem Projekt starten zu können, wird in den nächsten Tagen die Position der/s Babylotsin/-sen ausgeschrieben. Die Anstellung erfolgt bei der EUREGIO-KLINIK“ verweist Geschäftsführer Michael Kamp auf die Möglichkeit für interessierte Bewerber hin sich nun zeitnah bei der EUREGIO-KLINIK zu bewerben.